Für den Betrieb des Kleines Theaters in Godesberg hat die Stadt Bonn ein Interessenbekundungsverfahren ausgeschrieben. Es wurde nach dem Redaktionsschluss dieser Ausgabe beendet. Insider erwarten bis zu vier Anbieter. Der politische Diskussionsprozess in der Bezirksvertretung Bad Godesberg und später im Rat der Stadt Bonn wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen. In der Stadtverwaltung geht man von einem Beratungsablauf aus, der bis Dezember abgeschlossen werden soll. Haus & Grund Bad Godesberg hofft, dass die traditionsreiche Bühne eine Zukunft haben wird. Für die kulturelle Vitalität von Bad Godesberg hat das Kleine Theater eine große Bedeutung.

Wie die politische Inszenierung in der Kommunalpolitik abläuft, die über die Zukunft der Bühne im Park entscheidet, ist noch nicht ganz kalkulierbar. Erst nach Bekanntwerden der Angebote wird sich zeigen, ob es einen stabilen politischen Konsens geben kann. Selbst dann müssen natürlich auch die Gespräche mit den Bietern funktionieren. Denn ohne eine Vertiefung der vielleicht unterschiedlichen Konzepte wird es keine Entscheidung geben.

Die Eigentümergemeinschaft Haus & Grund kämpft für ein in der Bevölkerung besonders beliebtes Haus. Es ist Teil Bad Godesberger Identität.  Leerstand müsste vermieden werden. Er könnte zum baulichen Verfall des Hauses führen. Allenfalls für nötige Umbauten sei eine vorübergehende Schließung akzeptabel.

Ende Juni 2019 wird der Betrieb des Kleinen Theaters in Bad Godesberg eingestellt. Es ist politisches Ziel,  das Haus weiterhin kulturell zu nutzen. Und zwar bereits ab der Spielzeit 2019/20. Das Gebäude selbst ist fast 100 Jahre alt, steht unter Denkmalschutz und liegt auf einem 900 Quadratmeter großen Grundstück.  Es soll vorzugsweise in Erbpacht vergeben werden. Ein Verkauf aber ist nicht ausgeschlossen. Aber auch eine Verpachtung auf bis zu 30 Jahren zur Kulturnutzung ist denkbar. 1969 hat es Walter Ullrich für 50 Jahre gemietet. Das Theater hat 156 Plätze.